Mittwoch, 8. Oktober 2014

[Rezension] Filippo und die Weisheit der Schafe von Paola Mastrocola

ISBN 978-3-570-58540-5
Filippo und die Weisheit der Schafe
von Paola Mastrocola

Hier geht´s zu carl´s books


Vorwort
Mich hat das Buch vom ersten Moment an neugierig gemacht, den so ziemlich jeder wird die mal mehr, mal weniger leisen Zweifel kennen, die als Jugendliche oder jungen Erwachsene manchmal über uns kommen. 

Meine Zusammenfassung
Filippo ist sein ganzes Leben lang ein Mustersohn. Bis er irgendwann merkt, dass man ihm die Zeit mit Dingen stiehlt, die ihm persönlich garnicht wichtig sind. Fest entschlossen in Zukunft sein eigenes Leben zu leben, denkt er sich eine ausgefeilte Täuschung aus.

Meine Rezension
Der Anfang. Auch in diesem Buch beginnt die Autorin fast am Ende und erklärt dann nach und nach wie es dazu kam. Das scheint in letzter Zeit echt modern zu sein. 

Es beginnt damit, dass Filippo - wie oben schon erwähnt ein Mustersohn - zu einer wichtigen Vorstellung gemeinsamer, politischer Theorien nahezu 200 Schafe mitbringt und diese kommentarlos warten lässt, während er vor Publikum spricht. Der Leser bekommt zunächst keine Erklärung für ein derart seltsames Verhalten und deshalb selbstverständlich Filippos erstaunte Zuhörer auch nicht. So endet der Prolog für den Leser erstmal mit einem großen Fragezeichen auf der Strin.

Die Personen. Obwohl Filippo der Protagonist des Buches ist, tritt er danach erstmal ewig nicht in Erscheinung und rund zweidrittel des Buches hört man nur von anderen etwas über seinen Charakter und sein Leben. 
Schnell wird klar, dass er zwar der Protagonist ist, die Autorin aber ein viel allgemeineres Bild zu vermitteln versucht. Nämlich das einer hochgestellten Familie, in der für simplen Durchschnitt und eigenwillige Wünsche kein Platz ist.
Um dies zu vermitteln erfährt man von vielen Personen - größtenteils innerhalb dieser Familie - unter anderem die Vergangenheit, den Charakter und die Wünsche.

Die Perspektive. Um dieses allgemeine Bild besser verdeutlichen zu können, hat die Autorin wohl auch die Perspektive des allwissenden Beobachters gewählt. Aus dieser kann sie dem Leser nicht nur die Beweggründe, die Gefühle und Überzeugungen erklären, sondern auch ihre Vergangenheit zeigen, sowie die Auswirkungen von Taten auf die Zukunft verdeutlichen. Eine Perspektive die nicht für jeden Roman geeignet ist, da sie den meisten mit zuviel Informationen die Spannung nehmen würde. 

Der Spannungsbogen. Irgendwie seltsam, zu behaupten, dass die Perspektive für diesen Roman gut ist, den Spannung und Nervenkitzel sucht man in diesem Buch wirklich vergeblich! Doch scheinbar soll es in erster Linie den Einfluss von Eltern auf das Leben ihrer Kinder zeigen - und dazu war die Perspektive genau richtig.

Der Inhalt. Nach Filippos Aktion mit den Schafen bekommen seine Eltern Wind davon, dass er nicht tut was er tun sollte und versuchen ihn auf jede erdenkliche Art zu erreichen und zur Rede zu stellen. Dabei erfahren sie ganz allmählich Dinge von ihrem Sohn auf die sie nie gekommen wären.

Der Schwerpunkt. Mit den letzten beiden Absätzen ist auch dieser Punkt nahezu abgehakt. Hinzufügen möchte ich nur, dass es in diesem Buch um eine auf den ersten Blick - und wohlgemerkt NUR auf den ersten Blick - einfache Frage geht: 
Was will ich von meinem Leben?

Das Ende. Das Ende war meiner Meinung nach zu schnell abgehakt. Nach Filippos langem Weg das Ende nicht zu *zeigen* fand ich ziemlich unschön und das im Epilog bis weit in die Zukunft das Leben der Familie zusammengefasst wurde, glich das nur bedingt aus.

Mein Fazit
Ein Buch was mich vom Inhalt her fesselte, leider aber für die Seitenzahl und den Satzbau ungewohnt langatmig daherkommt. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Sag mir bitte was du denkst!