Freitag, 4. Januar 2013

[Rezension] Ich. Darf. Nicht. Schlafen. Von S. J. Watson

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
von S. J. Watson
ISBN 978-3-596-19146-8

Offizielle Zusammenfassung
Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst - alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit? Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt - sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben - und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?

Meine Zusammenfassung
Christine wacht verwirrt auf. Dann muss sie alles - sich, ihren Mann, ihre Umgebung - neu kennenlernen. Nur um es in der kommenden Nacht wieder zu vergessen. Täglich. Ihr Leben ist ein Teufelskreis. Doch obwohl ihr dieses im Augenblick gefangen sein unerträglich ist, möchte ihr Mann nichts von neuen Behandlungsmethoden wissen. 
Eines Tages rät ihr ein Arzt Tagebuch zu schreiben. Heimlich. Er würde sie täglich daran erinnern, dass sie es tat und ihr verraten wo sie es am Tag zuvor versteckt hatte. 
Gewissenhaft notiert sie sich alles was am jeweiligen Tag so passiert und was sie erfährt. Doch umso mehr sie schreibt, umso deutlicher fallen ihr Ungereimtheiten auf. Kann sie ihrem Mann trauen? Ihrem Arzt? Ihrem eigenen Tagebuch???

Meine Bewertung
Dieses Buch beginnt in der Zukunft und springt für den großen Mittelteil des Buches - in dem sie ihr eigenes Tagebuch liest - zurück in die Vergangenheit. Das finde ich in diesem Fall durchaus sinnvoll, da man so trotz ihres regelmäßigen Gedächtnisverlustes zeigen konnte, dass dieser Tag kein x-beliebiger war. Außerdem konnte man die Protagonistin Christine so direkt an einer interessanten Stelle *abladen* bevor gemütlich erzählt wird wie es dazu kam.

Ich weiß garnicht mehr wie oft ich während des lesens meine Meinung über den *Bösewicht* geändert habe oder wieviele mögliche Ausgänge ich durchgespielt habe. Auf das - was es dann zum Schluss war - kam ich trotzdem nicht.
S.J. Watson schafft es mit dem was er sagt und nicht sagt, sowie einer guten Mischung aus Realität, Erinnerung und Fantasie nicht nur den Leser sondern auch die teilnehmenden Charaktere gründlich zu verwirren und aneinander vorbei reden zu lassen. Trotzdem kann ich im nachhinein sagen, dass seine abschließenden Erklärungen stimmig waren. Er hat nie das blau vom Himmel runterfantasiert, sondern lediglich mit Tatsachen und der Zeit gespielt.

Mich hat dieses Buch fasziniert und lediglich die teilweise etwas zähen Tagebucheinträge sowie die Tatsache, dass bei mir lediglich zum Schluss ein wenig Gruselatmosphäre aufkam - was eigentlich zu einem Thriller gehört - sorgen für den Abzug eines Sterns. Absolut verdiente:


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